Frau Violett

Kasie (Tiffany Chu), die in einer von vielen Karaoke-Bars in der Koreatown von Los Angeles Drinks ausschenkt, arbeitet härter als alle anderen: Sie legt sich mit Betrunkenen an und jagt Trinkgeldern hinterher, nur um eine Hauspflegerin für ihren gebrechlichen Vater (James Kang) bezahlen zu können. Nachdem die Hauspflegerin überraschend kündigt, bleiben Kasie nur zwei Möglichkeiten: Bei einem Pflegeheim anzufragen – oder bei ihrem Bruder Carey (Teddy Lee), der sich von ihr entfremdet hat. Weil sie ihren Vater nicht in ein Pflegeheim abgeben will, entschließt sie sich, letzteres zu tun. Trotz der Tatsache, dass Carey im Alter von fünfzehn Jahren von zu Hause weggelaufen ist, kehrt er auf Kasies Bitten bereitwillig zurück. Um die Last, sich um ihren todkranken Vater zu kümmern, gemeinsam willig schultern, geben sie zwar ihr Bestes – doch nach so vielen Jahren der Trennung wiedervereint zu sein, bringt auch eine Woge von Gefühlen mit sich, die beide bemüht gewesen waren zu vergessen. Da ihre Mutter sie im Kleinkindalter verlassen hatte und sie allein von ihrem Vater aufgezogen worden waren, tragen Kasie und Carey eine große Zahl emotionaler Narben in sich. Nun, mit der sehr realistischen Aussicht konfrontiert, den einzigen Elternteil zu verlieren, den sie jemals wirklich besessen haben, müssen sich die Geschwister mit einigen wirklich unangenehmen Wahrheiten auseinandersetzen. Von einer bitteren Vergangenheit heimgesucht, wird Kasie und Carey allmählich klar, dass der einzige Weg, die Zukunft zu meistern, darin besteht, erst einmal zu lernen, heil zu werden. Wie aber soll sich überhaupt einer von ihnen aus den Niederungen erheben, wenn das Leben alles daran zu setzen scheint, sie am Boden zu halten? "Frau Violett", ein anrührender Blick auf Leben, Liebe und familiäre Verpflichtung, ist ein Familiendrama aus dem Jahr 2019. Regie führte Justin Chon.